Inugami (犬神)
Inugami bedeutet in etwa soviel wie Hundegott oder Hundegeist, gemeint damit ist eine Art dienstbarer Geist, der vom Beschwörer selbst erzeugt wird. Legenden über Inugami gibt es vor allem im westlichen Japan, dort wo für gewöhnlich keine Füchse auftreten.
Um einen Inugami zu erzeugen, muss man zuerst einen Hund auf rituelle, und extrem grausame Weise, töten. Dazu gehört unter anderem den Hund bis zum Hals einzugraben und einen Futternapf gerade außer Reichweite hin zu stellen, danach wird der Hund überraschend geköpft und der Kopf unter einer belebten Straße vergraben. Nach einiger Zeit wird der Kopf ausgegraben und in einem besonderen, meist gut versteckten, Schrein im Haus aufbewahrt, nun kann der Kundige einen Inugami beschwören.
Wie man erkennt ist der ganze Ablauf dahingehend ausgerichtet einen möglichst wütenden Geist zu erzeugen, den man dann in seinen Dienst zwingt. Diese Hundegeister werden meist für eher anrüchige oder verbotene Dienste gebraucht, wie etwa Diebstahl, Mord oder ähnliches, und natürlich allgemein um den Wohlstand zu mehren.
Inugami werden innerhalb der Familie weitervererbt, solche Familien nennt man in Japan Inugami mochi, in etwa: die sich den Hundegott halten. Angeblich sollen Mitglieder solcher Familien nur in andere Inugami mochi heiraten, wohl um das Geheimnis der Beschwörung zu beschützen. Es gibt auch Versionen nachdem jedes Mitglied einer solchen Familie einen eigenen Hundegeist hat, und jedes neu hinzukommende Mitglied muss einen weiteren erzeugen. Nach anderen Versionen gibt es nur einen pro Familie der über Generationen weitervererbt wird. Ich denke es versteht sich von selbst das Familien, von denen man solches behauptet zwar meist wohlhabend, aber nicht sehr beliebt sind.
Das erzeugen und halten eines solchen Hundegottes ist allerdings sehr riskant, denn diese Wesen sind voller Zorn und Wut die sich, wenn man unachtsam ist, auch gegen den Meister richten kann, was in den meisten Fällen dessen Tot bedeutet. Inugami können auch sichtbar Gestalt annehmen, meist die normaler Hunde, allerdings auch als Hunde mit menschlichen Aspekten oder in Zeremonielle Gewänder gekleidet.
Was genau dieser dienstbare Geist vermag, oder sollte man sagen, bereit ist zu tun, hängt von den Fähigkeiten des Meisters ab. Es geht von einfachen Diebstählen über Besessenheit und Krankheit, bis hin zu Mord, je nachdem wie gut der Zorn des Misshandelten und versklavten Hundes kontrolliert und gelenkt wird.
Das Bild unten stammt aus einem Buch von um 1700.
Siehe auch;
Tesso / die eiserne Ratte (てっそ)
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