Hyakki Yagyō
Hyakki Yagyō (百鬼夜行)
In lauen Sommernächten zieht sie umher die Hyakki Yagyō, was in etwa Nacht Parade der Hundert Dämonen bedeutet. Angeführ von einem Nurarihyon ziehen alle übernatürlichen Wesen der Gegend, oder auch von ganz Japan, durch Land und Stadt. Das ganze gleicht einem Gewaltigen Festzug, beleuchtet von Onibi und Fuchsfeuer.
Wer die Hyakki Yagyō hört sollte es sich jedoch auf jeden Fall verkneifen einen Blick darauf erhaschen zu wollen. Wer es doch tut wird entweder entführt oder stirbt auf der Stelle. Am besten versteckt man sich also in seinem Futon und hofft das, dieses Unheil verbeizieht und man unbeschadet bleibt.
Begegnet man ihr jedoch ausserhalb schützender Mauern, hilft, nach einer mittelalterlichen Enzyklopädie, der Shūgaishō, nur das rezitieren eines Zauberspruchs KA-TA-SHI-HA-YA, E-KA-SE-NI-KU-RI-NI, TA-ME-RU-SA-KE, TE-E-HI, A-SHI-E-HI, WA-RE-SHI-KO-NI-KE-RI. Der Spruch erinnert mich irgendwie an buddhistische Sutras. Man kann natürlich auch überleben, wenn man ein mächtiger Zauberer oder Exorzist ist.
Geschichten über die Hyakki Yagyō erinnern mich irgendwie an die Geschichten über die Wilde Jagt hierzulande. Sind es also nur die Geräusche rumorender Sommergewitter, die von Menschen für eine Dämonische Parade gehalten wurden? Oder sollte man auch hierzulande die alten Geschichten etwas ernster nehmen, wenn man in einsamen Nächten glaubt das herannahen einer lärmenden Horde zu hören?
Das Bild heisst Hyakki Yakō ( nächtliche Parade der 100 Dämonen ) und ist eine Arbeit des Künstlers Kawanabe Kyōsai (1831–1889)
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