Shiryo ( 死霊 )
Shiryo, was soviel wie Totengeist, bedeutet, sind die Geister von gerade eben verstorbenen, die nahen Freunden oder Familienmitgliedern erscheinen um ihnen ein letztes Lebewohl zu wünschen. Shiryo sehen wie der klassische Yurei aus, und erscheinen meist mit leidendem traurigem Gesichtsausdruck um sich von ihren nächsten zu verabschieden.
Aber nicht immer erscheinen Shiryo nur um sich zu verabschieden, es gibt Shiryo die ihre reise in die nächste Welt nicht alleine antreten wollen, sie kehren zurück um jene, die ihnen im Leben am wichtigsten waren, mit sich auf die andere Seite zu ziehen, wehe dem der einem solchen geist begegnet.
Die berühmte Legendensammlung Tōno Monogatari, des japanischen Schriftstellers Kunio Yanagita erzählt die Geschichte eines Mädchens, dem kurz nach dem Tod ihres Vaters, dessen Shiryo erschien und versuchte sie mit sich zu nehmen. Dem Mädchen gelang allerdings die Flucht und sie bat Freunde und Verwandte um Hilfe.
Nacht für Nacht bliebt sie nun wach, in Gesellschaft von Freunden und Verwandten, und Nacht für Nacht erschien der Shiryo ihres Vaters der versuchte sie mit sich zu nehmen. Erst nach über einem Monat, voller angstvoll durchwachter Nächte hörten die unheimlichen besuche des Shiryo auf und das Mädchen konnte in Frieden weiterleben.
Womöglich waren es 49 Tage, die der Shiryo zurückkehrte, die Zeit die nach buddhistischem Glauben, eine Seele braucht um ins Totenreich einzugehen, während dieser zeit wird für den Toten gebetet und es gibt wöchentlich eine Zeremonie, mit Ablauf der 49 tage endet die engere Trauerzeit und es findet die Totenfeier für Angehörige und Freunde statt. Das untere Bild stammt aus Sawaki Suushis Werk Hyakkai-Zukan aus 1737.
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