Okiku Chan
Okiku Chan
Die Geschichte von Okiku Chan ist eher traurig als gruselig, finde ich zumindest. Okiku Chan ist eine große, typisch japanische Puppe, die im Mannenji Tempel auf Hokkaido, mitsamt der Asche ihrer früheren Besitzerin aufbewahrt wird.
Die Geschichte der Puppe reicht bis zum Anfang des 20ten Jahrhunderts zurück, sie wurde, so heißt es, 1918 von einem Jungen für seine zweijährige Schwester gekauft. Der Name des Mädchens war Okiku. Okiku liebte diese Puppe und war immer mit ihr zusammen. Doch leider starb das Mädchen kurze Zeit später an einer schweren Grippe.
Die Puppe wurde daraufhin, zum gedenken an die Tochter im Hausschrein aufbewahrt, bis die Familie bemerkte das die Haare der Puppe zu wachsen begonnen hatten. Verständlicherweise beunruhigt fragte die Familie, die Mönche des Mannenji Tempels um Rat, welche annahmen das der Geist von Okiku Chan von der Puppe Besitz ergriffen hat.
Die Familie zog später um, und überließ die Puppe den Mönchen des Tempels. Soweit ist es überliefert. Die Mönche behaupten dass die Haare der Puppe nach wie vor wachsen, und regelmäßig geschnitten werden müssen. Angeblich wurden die Haare wissenschaftlich untersucht und als echte Kinderhaare befunden.
Ich kann nicht sagen ob es wirklich der Geist des Mädchens ist, der noch in der Puppe gefangen ist, oder ob sich die Puppe, durch die große Liebe ihrer Besitzerin in einen Tsukumogami verwandelt hat. Vielleicht ist es auch nur eine Urbane Legende, erfunden um Besucher anzulocken.
Sollten die Mönche allerdings wirklich glauben, dass der Geist des Mädchens nach wie vor in der Puppe wohnt, ist ihr Verhalten nicht zu entschuldigen. Denn dann sollten sie alles tun um den Geist zu befreien, um ihm zu ermöglichen Frieden zu finden. Stattdessen benutzen sie die Puppe für Werbezwecke, kein besonders ehrenhaftes, oder auch nur freundliches Verhalten, meiner Meinung nach.
Legenden über besessene und verfluchte Puppen gibt es in aller Welt, kein wunder. Puppen, haben etwas unheimliches, nur all zu leicht kann man sich vorstellen wie Leben in die kalten Augen kommt, und kleine Füße und Hände sich von selbst bewegen. Ein Körper ohne Seele, wie leicht kann man sich vorstellen dass ein Geist ohne Körper davon Besitz ergreift.
Da wundert es nicht das Chucky jahrelang die Kinogänger in Angst versetzte, und Robert the Doll, noch heute gefürchtet wird. Da ist Okiku Chan, die niemandem Schadet eher die Ausnahme von der Regel.
Das Foto zeigt nur eine ähnliche Puppe, nicht das Original.
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