Ushi no toki mairi (丑の時参り)
Ushi no toki mairi oder auch Ushi no kuku Mairi bedeutet so viel wie „ Schrein Besuch zur Stunde des Ochsen“ und bezeichnet uralte Art jemanden zu verfluchen, die ersten Berichte dazu stammen aus dem 14ten Jahrhundert. Üblicherweise werden dabei Männer von wütenden Ehefrauen oder Geliebten verflucht, allerdings spricht nichts dagegen das, dass ganze auch unabhängig von Geschlecht und Grund funktioniert, solange nur die Gefühle stark genug sind.
Die Vorgehensweise erinnert dabei stark an Voodoo Praktiken, denn die Hauptutensilien sind eine Strohpuppe, vorzugsweise mit etwas persönlichen des geplanten Opfers, am besten Haare, oder zumindest einem Foto oder einen Zettel mit dem Namen, ein Holzhammer und einige lange Nägel. Wobei es, je nach Region, stark unterschiedliche Vorgehensweisen und Utensilien gibt, ich gebe hier nur die geläufigsten wieder.
Um da Ritual durchzuführen benötigt man neben den genannten Utensilien auch noch einen dreibeinigen Topfuntersetzer aus Metall, einen Spiegel, einen Weißen Kimono und Obi, weiß Schminke, drei Kerzen und einen scharfen Dolch, und traditionelle japanische Holzsandalen.
Man zieht sich also den Kimono an und bindet den Obi, danach schminkt man das Gesicht komplett Weiß, als nächstes setzt man die Kerzen auf den Dreifuss, zündet sie an und trägt in wie eine Krone, den Spiegel hängt man sich, wie eine Kette um den Hals und klemmt sich den Dolch zwischen die Zähne, und dann auf zum nächsten Schrein.
Dort nagelt man dann die Puppe mit einem Nagel an einen heiligen Baum, wobei man absolute Stille wahrt. Je nachdem wo der Nagel sitzt soll der Verfluchte dann Probleme oder Schmerzen bekommen. Das ganze wiederholt man in sieben aufeinanderfolgenden Nächten bis alle Nägel weg sind ( die Puppe bleibt natürlich an Ort und Stelle ).
Ziel des Ganzen ist es die, zu Stunde des Ochsen anwesenden, bösen Yokai, Yurei und Kami auf den verfluchten zu hetzen. Wird man jedoch beobachtet fällt der Fluch auf einen selbst zurück, es sei den man tötet den Beobachter auf der Stelle, das ist, neben dem Schließen des eigenen Mundes, der Sinn des mitgebrachten Dolches.
Das Ushi no toki mairi ist in Japan so populär das man alle benötigen Gegenstände online als Set bestellen kann. An vielen Schreinen kann man auch die Nagellöcher an den Stämmen sehen, es gibt einige Schreine die besonders bekannt für das Ushi no toki mairi sind.
Das Ganze ist allerdings höchst illegal und Strafbar wenn man dabei erwischt, oder es einem nachgewiesen werden kann, außerdem kann man davon ausgehen das man, so man die Aufmerksamkeit der Finsteren Mächte bekommen hat, selbst nicht unbeschadet davonkommt. Hierzulande würde das ganze ohnehin nicht funktionieren, es fehlen die Schreine, die Bäume und die entsprechenden Bösen Mächte.
Das ganz kommt übrigens von einer Uralten Tradition, nach der Gläubige in alter Zeit nachts zum Gebet kamen, da die Kami angeblich zu dieser Zeit mehr gehör schenkten, der negative Touch und Fluch Effekt kam erst über die Jahrhunderte dazu.
Der Holzdruck stammt von Katsushika Hokusai (1760-1849)
- Foto:Yanajin33 Quelle:https://commons.wikimedia.org/wiki/File:National_Museum_of_Ethnology,_Osaka_-_Spirit_figures_(Straw_dolls)_-_Murayama_City,_Yamagata_Pref._-_Collected_in_the_1970s.jpg Lizenz:CC
- Foto:Petrusbarbygere Quelle:https://commons.wikimedia.org/wiki/File:A_woman_makes_a_cursing_ritual_ceremony.jpg Lizenz: puplic domain
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