Nurarihyon (滑瓢)
Nurarihyon (滑瓢)
Nurarihyon bedeutet in etwa glatter oder glitschiger Kürbis. Was sich wahrscheinlich zum einen auf den riesigen Kopf dieses Yokai, und zum anderen auf sein verhalten bezieht. Sein Kopf ist wirklich übergroß und sein Gesicht ist das eines alten Mannes, gemischt mit Fischartigen Attributen, der Körper ist der eines alten Mannes.
Nurarihyon scheinen die Elite der Yokai zu bilden, die Oberhäupter ihrer Versammlungen, die Anführer die Adligen, erkennbar ist das auch daran das sie die Nachtparade der 100 Dämonen anführen. Ob das jedoch daran liegt das sie besonders edel sind, oder daran das ihre Macht der Beeinflussung nicht nur auf Menschen sondern auch auf Yokai erstreckt, sei dahingestellt.
Das ganze verhalten eines Nurarihyon ist das eines Edelmannes der Edo Periode, gekleidet in Kimonos aus feinster Seide. Unterwegs in prunkvollen Sänften getragen von Dienern, Menschlich oder Yokai. So reisen sie durch Japan und besuchen gerne Rotlichtviertel oder edle Villen.
Besucht ein Nurarihyon ein Haus, schlüpft er hinein, wie es sein Name vermuten lässt, und sobald er drinnen ist bedient er sich ungeniert an den Besitztümern der Eigentümer, besonders Tabak und Alkohol, aber auch an allem anderen.
Dabei tritt er auf als sei er der Herr des Hauses, und wird auch von alles als solcher wahrgenommen, selbst die eigentlichen Eigentümer geraten unter seinen Bann und glauben er sei der wahre Herr des Hauses. So wird er denn auch, wenn er sich entschließt weiter zu ziehen, vom gesamten Haushalt mit Verbeugungen und Winken verabschiedet. Erst wenn er schon lange fort ist kommt der Haushalt wieder zu sich, nur um sich zu fragen wer der seltsame alte Mann war und warum die Vorratskammer leer ist.
In der Präfektur Okayama andere Wesen die als Nurarihyon bezeichnet werden, es Handelt sich um kugelförmige, kopfgroße Wesen die im Seto Binnenmeer herumschwimmen. Versucht ein Fischer eines dieser Wesen zu fangen sinkt es außer Reichweite, nur um später, wie zum Spott, wieder aufzusteigen.
Masche glauben das einige dieser Wesen an Land kommen und sich in Nurarihyon verwandeln, und daher den selben Namen haben.
Ich vermute das Nurarihyon heutzutage nicht mehr in Sänften unterwegs sind, immerhin wäre das schon sehr auffällig. Aber vielleicht wundert sich auch heute noch der eine oder andere reiche Unternehmer warum die unbekannte Luxuskarosse so einfach auf sein Grundstück fährt. Nur um einige Tage danach mit einem Kopf voller Fragen vor einer leeren Speisekammer zu stehen.
Das Bild unten stammt aus dem Werk Bakemono no e 化物之繪 etwa 1700
Siehe auch:
Usutsuki warashi 臼搗童子 うすつきわらし
Kerakera Onna (倩兮女)09
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