Kami und Shintoismus
Kami sind im Wesentlichen die Götter des Shintoismus wird aber auch auf andere Religionen angewendet, wobei der Begriff Gott sich hier kaum mit der europäischen Vorstellung vergleichen lässt, in der Gott als ein allmächtiges, alles beherrschendes Wesen begriffen wird, am ehesten, aus europäischer Schicht, entsprich es der Vorstellung von Göttern in der vorchristlichen Zeit.
Allerdings hat nach dem Shintoismus jedes Ding eine Seele und kann daher als Kami verehrt werden, bzw. es gibt eine zuständige Kami für diese Dinge, so gibt es zum Beispiel in Tokorozawa einen Schrein wo die Süßkartoffel als Kami verehrt wird, bzw. die für Süßkartoffeln zuständige Kami.
So kann es quasi für alles und jedes eine zuständige Kami geben, und vieles kann, wenn es auf irgendeine Weise genug Macht beweist, den Status einer Kami erlangen. So werden zum Beispiel sehr berühmte Ahnengeister, oder auch besonders berühmte oder mächtige Personen zu Kami, auch besonders mächtige rachsüchtige Yurei können zu Kamis werden, wobei es in diesem Fall darum geht den Yurei durch das errichten eines Schreis zu besänftigen.
Auch zahlreiche Yokai werden an verschiedenen Orten als Kami verehrt, so zum Beispiel Kappas, in einigen Tempeln werden sogar Mumien oder mumifizierte Überreste angeblicher Kappas aufbewahrt.
Es gibt natürlich auch unter den Kamis ein Pantheon das die mächtigsten Gottheiten, man könnte auch sagen die Ursprungsgottheiten, beinhaltet. Das Oberhaupt dieser ist die Sonnengöttin Amaterasu, die gleichzeitig als Begründerin des japanischen Kaiserhauses, was den Kaiser zur obersten Autorität des Shintoismus macht. So ist die Macht und der Einflussbereich von Kami zu Kami verschieden, und von daher auch die an sie gerichteten Bitten.
Die Anzahl der Kami die in Japan verehrt werden ist gigantisch und geht wahrscheinlich in die Millionen, so ist es nicht verwunderlich das es keine einheitlich Form der Verehrung gibt, auch wenn gewisse Rituale an allen Shinto Schreinen üblich sind.
Übrigens gibt es jährlich ein Treffen aller Kami im Schrein von Izumo, das am 11. Oktober beginnt, an diesem Tag werden in vielen Schreinen die örtlichen Kami verabschiedet, die Rückkehr verschiebt sich allerdings von Jahr zu Jahr. Deswegen wird in Japan, bis auf Izumo, der Oktober als „Monat ohne Kami“ bezeichnet, ich weiß allerdings nicht ob das bedeutet, dass im Oktober die Schreine komplett verwaist sind.
Die Bilder unten zeigen den Süßkartoffel Schrein, einen traditionellen Shinto Schrein und eine Miko (Schrein Jungfrau) im traditionellen Gewand.
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