Daidarabotchi (ダイダラボッチ)
Wir alle kennen sie, Legen über Riesen die für bestimmte auffällige Landschaftsformationen verantwortlich sind. Wie seltsam geformte Berge, Seen oder ähnliches. In meiner Gegend werden sie unter anderem für die Erschaffung des Felsenmeeres im Lautertal und für das Vorhandensein von Findlingen (große Felsen die in der Landschaft herumliegen). Diese Legenden sind in ganz Europa verbreitet.
Ach Japan hat einen solchen Riesen der in grauer Vorzeit Teile der Insel formte, eben den Daidarabotchi, ein riesiger Gigant von menschenähnlicher Gestalt, der, wie es in solchen Fällen oft erzählt wird, mit seinen riesigen Fußabdrücken Seen geformt hat und mit Erde oder Steinchen die ihm herunterfielen Inseln oder Berge.
Legenden über den Daidarabotchi gibt es in überall in Japan, so soll er für die Form des Berges Tsukuba verantwortlich sein, für das Entstehen des Berges Nemoto. Er soll auch die Insel im Hamana See durch ein weggeworfenes Steinchen gebildet haben.
Das genaue Aussehen von Daidarabotchi variiert natürlich, so beschreibt ihn etwa eine Kaiserliche Aufzeichnung aus dem achten Jahrhundert als riesenhaften Menschen der für die Entstehung eines Hügels verantwortlich war, wo er seine Muschelschalen wegwarf, der besagte Hügel besteht übrigens tatsächlich aus Muschelschalen und ist eine prähistorische Müllkippe.
Manche denken dass der Gigant aus dem Anime Prinzessin Mononoke Daidarabotchi darstellen soll, was ich persönlich für unwahrscheinlich halte. In jedem Fall ist Daidarabotchi durchaus mit den Sagen über Riesen aus anderen Ländern vergleichbar, was die Frage aufwirft ob es in vorzeiten wirklich eine Rasse riesiger Menschen gab, wenn auch die angenommen Größen deutlich übertrieben sein dürften, aber wir wissen ja alle das der Gefangene Fisch der gestern noch 50 Zentimeter lang war, heute 90 Zentimeter lang ist, wenn nicht sogar einen Meter. Daher dürfte auch die wirkliche Größe dieser Riesen, so sie gelebt haben, deutlich kleiner sein, als in den Geschichten.
Ich persönlich orientiere mich da an der Bibel, in der das Riesenvolk, die Enakim, mit einer Größe von bis zu drei Metern beschrieben wird.
Das Bild unten stammt von dem Künstler Katsukawa Shun’ei (勝川 春英) (1762–1819)

Bild:Tobosha Quelle:https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Shunei_Hizen_no_kuni_ichibozu.jpg Lizenz:C puplic domain
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